Mobilität mutig und ganzheitlich denken: Weniger Bedarf für private Autos
Meiner Meinung nach muss man das Thema öffentliche Mobilität mutiger und ganzheitlicher angehen. Für mich gehört dazu, dass das private Auto 2050 in der grossen Mehrheit der Vergangenheit angehört. Idealerweise gibt es in der Kernstadt überhaupt keine privaten Autos. Wege müssen gleichzeitig für den Radverkehr attraktiver werden und der ÖV noch dichter, komfortabler und günstiger werden. Wenn auf das Auto im Gros verzichtet wird, können mehr Strassen zurückgebaut oder verengt werden. Also anstatt bspw. zwei Spuren wird auf eine Spur verengt und die Parkplätze entfallen grösstenteils. Damit erreichen Rettungsdienste und Lieferverkehr trotzdem jede Adresse. Konsequenz wären mehr Grün- und Freiflächen, der öffentliche Raum würde wieder mehr dem Menschen (und Kindern) gehören, die Luftqualität nimmt zu, die Verkehrssicherheit für Radler auch (z.B. mit einer baulich getrennten eigenen Spur). Gleichzeitig kann man vermutlich nicht komplett auf das Auto verzichten. Pro Wohnblock sollte ein oder zwei Autos geteilt werden. Jedem stehen ein paar Stunden im Monat zu, durch cleveres teilen hat jeder jederzeit Zugriff auf ein Auto in unmittelbarer Umgebung und muss trotzdem keines privat besitzen, welches dann sowieso 95% der Zeit still steht und öffentlichen Raum verbraucht.
Ich wohne nun seit bald 10 Jahren in grösseren Städten und besitze kein Auto. Alles funktioniert sehr gut. Bei einem Umzug oder grösserer Anschaffung greife ich auf Mietautos (z.B. Mobility) zurück. Sehr unkompliziert. Diese Idee wünsche ich mir im Grossen konsequenter umgesetzt. Elektromobilität oder autonomes Fahren ist nicht die Zukunft da die Autos weiterhin unseren Raum weg nehmen oder eine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer darstellen. Zwingend ist dass die Alternativen (ÖV, Radinfrastruktur, Mietverfügbarkeit) überzeugen. Dafür muss man mutig denken und ganzheitlich planen.